28.08.2020 | Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur
Mitte März 2020, die Corona-Pandemie erreicht das Land und damit auch das Schulwesen in Deutschland. Einrichtungen werden geschlossen, Unterricht fällt aus – ein Szenario, das auch am Bildungscampus Koblenz drohte. Doch die Einrichtung des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur, an der bis zu 600 Menschen in Gesundheitsfachberufen ausgebildet werden, stellte sicher, dass die Ausbildung nicht unterbrochen werden musste. Möglich machte dies die sofortige Nutzung von digitalen Medien und E-Learning.
„Unsere gemeinsame digitale Lernplattform, seit mehr als
einem Jahr installiert, wurde zur Basis der Unterrichtsgestaltung“, berichten
Thomas Wecker und Christoph Becker, die beiden Leiter des Bildungscampus
Koblenz (kurz BiK). „Die schulische Ausbildung konnte so mithilfe der
BiK-Lernplattform, von digitalen Bibliotheken sowie per Mailaustausch lückenlos
fortgesetzt werden. Der Lernort wurde lediglich vom Campus nach Hause verlegt.“
Die praktische Ausbildung wurde ebenfalls an die Gegebenheiten angepasst und unter
Einhaltung von Hygienevorgaben sowie als „Videotherapie“ fortgeführt.
„Auch wenn die Schulschließung im März zur damaligen Zeit
unerwartet kam, waren wir glücklicherweise sehr gut gewappnet“, lobt Jérôme
Korn-Fourcade, Kaufmännischer Direktor am KKM, das Handeln der Entscheider am
Bildungscampus. „Dank der digitalen Möglichkeiten, die bereits bestanden und
ausgebaut wurden, sowie vieler kreativer Ideen von Schüler*innen und
Lehrkräften konnten wir den Schulbetrieb in veränderter Form fortführen.“ Mindestens
einmal die Woche informierte die Campusleitung zudem die Schüler in Mailings
über die aktuellen Entwicklungen am Campus und am KKM.
„Natürlich gab es auch Herausforderungen“, sagt Thomas Wecker. „Da waren zum Beispiel technische Schwierigkeiten bei Videokonferenzen, nicht vorhandene W-Lan-Netze bei einzelnen Schülern, Lehrkräfte, die wegen Versorgung der eigenen Kinder terminliche Engpässe hatten. Und natürlich war das neue Arbeiten im Homeoffice für Manche auch eine echte Herausforderung. Wichtig aber ist, dass wir uns dieser Herausforderung schnell und gemeinsam gestellt haben.“ Und Christoph Becker unterstreicht: „Insgesamt – das zeigen uns die Rückmeldungen der Schüler*innen, die ja innerhalb der Familie oft auch Vergleiche mit anderen Schulen und Hochschulen ziehen konnten – ist uns der Umstieg auf das Home-Schooling sehr gut gelungen. Die Corona-Pandemie wurde nur mit Blick auf die digitale Entwicklung zu einem echten Push. Wir waren von heute auf morgen gezwungen, alternative und nicht nur digitale Lösungen zu finden.“
Zwar durften die Schülerinnen und Schüler ab dem 4. Mai
wieder vereinzelt für Kurse in den Campus zurückkehren, die Situation ist
jedoch bis heute noch nicht mit der Vor-Corona-Zeit vergleichbar. Unter
Einhaltung strenger Hygieneregeln findet der Unterricht derzeit in einer
Mischung aus Anwesenheits-Unterricht und Home-Office statt. „Wir gehen davon
aus, dass sich das sogenannte Blended Learning, also die Mischung aus Face-to-Face-Unterricht
und E-Learning, als eine wichtige Unterrichtsform der Zukunft etablieren wird“,
sagen Thomas Wecker und Christoph Becker.
„Die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche ist zentrale strukturelle Herausforderung für die (Aus-)Bildung junger. Die digitale Kompetenz ist von großer Bedeutung für jeden Einzelnen, um digitale Medien selbstbestimmt und verantwortungsvoll nutzen zu können. Für Schüler*innen und Lehrende ist die Bedeutung der Entwicklung in doppelter Hinsicht wichtig: im schulischen Kontext des Lehrens und Lernens und im beruflichen Kontext: die Entwicklungen im Arbeitsalltag müssen in der Ausbildung auffindbar sein.“
Der Bildungscampus Koblenz
Gesundheitsfachberufe und Fort- und Weiterbildung unter einem Dach, eng vernetzt und im innovativen Austausch: Der Bildungscampus Koblenz (BiK) des Katholischen Klinikums bündelt Fachwissen, schafft Synergien und gestaltet Zukunfts-Perspektiven. Die Bildungseinrichtung ermöglicht den drei Schulen für Pflegeberufe, Physiotherapie und Logopädie eine systematische Vernetzung der Ausbildungsberufe, ergänzt durch gezielte fachliche wie gesundheitsfördernde Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Auszubildende, Mitarbeiter und Menschen in der Region. Gemeinsam und flexibel kann so auf die gesundheits- und bildungspolitische Entwicklung reagiert werden. Der Bildungscampus ist zertifiziert durch die proCum Cert GmbH nach DIN EN ISO 9001 und hat die Zulassung der fachkundigen Stelle proCum Cert GmbH als zugelassener Träger nach dem Recht der Arbeitsförderung (AZAV) für die Fachbereiche Maßnahmen zur Berufswahl und Berufsausbildung und Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung.