19.12.2016
Dass wir als Bildungscampus Koblenz gerne einen Blick über den Tellerrand wagen und mit unseren Partnerschulen in Israel (Schule für Gesundheits- und Krankenpflege) und Südkorea (Schule für Physiotherapie) durchaus auch international unterwegs sind, dürfte sich in-zwischen am Klinikum herum gesprochen haben. Eine Delegation der pakistanischen Armee zu Gast in unserer Schule zu haben war jedoch auch für uns etwas Besonderes. Gesorgt hatte hierfür unser Kooperationspartner, die Bundeswehr.
Dass wir als Bildungscampus Koblenz gerne einen Blick über den Tellerrand wagen und mit unseren Partnerschulen in Israel (Schule für Gesundheits- und Krankenpflege) und Südkorea (Schule für Physiotherapie) durchaus auch international unterwegs sind, dürfte sich inzwischen am Klinikum herum gesprochen haben. Eine Delegation der pakistanischen Armee zu Gast in unserer Schule zu haben war jedoch auch für uns etwas Besonderes. Gesorgt hatte hierfür unser Kooperationspartner, die Bundeswehr.
In der
ersten Septemberwoche dieses Jahres besuchte eine pakistanische Delegation, bestehend
aus der Leiterin einer Krankenpflegeschule (im Rang eines Generals), zwei Damen
aus dem Führungsbereich eines Militärkrankenhauses (im Offiziersrang) sowie
zwei Physiotherapeuten das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz.
Primärer Anlass des
Besuchs waren Gespräche, um einen gegenseitigen Einblick in die Aufgaben,
Organisation und Arbeitskonzepte der militärischen Krankenhäuser des jeweiligen
Landes zu bekommen. Ein besonderes Augenmerk galt hierbei dem Thema
Rehabilitation, weil es in der Islamischen Republik Pakistan durch Unruhen, Terror
und kriegerische Auseinandersetzungen eine hohe Anzahl verletzter und
rehabilitationsbedürftiger Soldaten gibt. Ebenfalls von großem Interesse waren
Fragen der Pflegeausbildung, da Pflegende in Pakistan oftmals - so der Bericht der Gäste - als Ersatz für
fehlende Ärzte fungieren. Zu diesem
Anlass besuchte die pakistanische Delegation am 09.09.2016 unsere Schule für
Gesundheits- und Krankenpflege. Nach einem gemeinsamen kleinen Imbiss und einer
Führung durch die Räumlichkeiten der Schule hatten die Besucher Gelegenheit,
sich über die duale Berufsausbildung in Deutschland prinzipiell sowie die
Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen im speziellen zu informieren.
Gemeinsam
diskutiert wurden akademische und nicht-akademische Ausbildungswege, curriculare
Inhalte, die Ausbildung des Lehrpersonals sowie methodische Herangehensweisen
an Unterrichtsinhalte.
Wir
erfuhren, dass in Pakistan die RN-Pflegeausbildung (registrierte, "vollausgebildete"
Pflegekräfte) durchweg als vierjähriger Bachelor-Studiengang organisiert ist.
Inhaltlich
ist die Ausbildung tendenziell naturwissenschaftlicher und medizinischer
orientiert als dies bei uns der Fall ist, beinhaltet jedoch auch Themen wie
Ethik, Kultur, Schulung, Anleitung und Beratung. Einen kleinen Eindruck
vermittelt die nebenstehende Tabelle, die dem Internet-Auftritt des Pakistan
Nursing Council entnommen ist. (http://www.pnc.org.pk/Curriculum_of_Nursing_Educational_Programs.htm).
Aufgrund
des Ärztemangels müssen Pflegende in Pakistan, so berichteten die Gäste, überwiegend
medizinische Aufgaben übernehmen und werden entsprechend dafür ausgebildet.
Tätigkeiten wie die "Grundpflege" werden von Angehörigen und Assisstenzpersonal
ausgeführt; neben der akademischen, 4-jährigen Ausbildung gibt es auch eine 2-jährige
Ausbildung zur "Lizenzierten Praktische Pflegeperson".
Zusammengefasst
war es ein interessanter Vormittag, bei dem sowohl die pakistanischen Gäste
einen guten Einblick über unser berufliches Ausbildungssystem gewinnen als auch
wir unseren Pflegebildungshorizont wieder einmal erweitern konnten.
Dr. phil. Renate Fischer