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29.02.2016

Welcome, Refugees!

Derzeit nimmt das Land RLP täglich bis zu 800 Flüchtlinge auf. Nicht wenige von Ihnen kommen nach Koblenz und der Strom reißt nicht ab.

Willkommen Refuges

Der Ausbau weiterer Heime und Unterkünfte, wie in der ehemaligen Hundeschule der Bundeswehr in Koblenz-Bubenheim ist zwingend notwendig, um all den Hilfesuchenden eine würdige Unterkunft bieten zu können.

"Ich freue mich, dass in unserem Land die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen auf allen politischen Ebenen und in der Bevölkerung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und angepackt wird.", sagt Irene Alt, Integrationsministerin des Landes Rheinland-Pfalz. 

Und so ist es auch für den Bildungscampus! Die Schüler/innen unseres Bildungscampus bewegt dieses Thema und sie wollen Ihren Teil zur Integration beitragen. So entwickelten sich an der Schule für Physiotherapie und an der Schule für Logopädie zwei AG's zum Thema Flüchtlinge. Gefördert durch die Schulleiter Thomas Wecker (Physiotherapie) sowie Katja Meffert und Birgit Schneider (Logopädie) kam es zu zwei, für Flüchtlinge sowie Schüler, erfolgsversprechenden Kooperationen mit dem Programm "Integration durch Sport" der Sportjugend RLP und der Katholischen Familienbildungsstätte Koblenz e.V. Da die Kontakte zu den Kooperationspartnern bereits bestanden, war die Zusammenarbeit schnell und unproblematisch möglich.

So konnte unsere Hilfe schnell und dank dem großen Engagement der Schüler/innen schnell starten.
"Hilfe?" - Hilfe für alle Beteiligten, denn nicht nur die Flüchtlinge sondern auch unsere Azubis profitieren von diesem Einsatz. "Ich sehe diese Hilfe eindeutig als förderlich für die Persönlichkeitsentwicklung und die Ausbildung. Einmal um interkulturelle Sensibilität zu entwickeln. Und zum anderen um den Gedanken der Nächstenliebe zu pflegen", sagt Thomas Wecker Leiter des Bildungscampus und Förderer des Projekts.Mit folgenden Beiträgen wollen wir einen kleinen Einblick schenken, was gemacht, was gedacht und was gefühlt wird!

Viel Spass beim Lesen:


Das Sportfest International

Am 20.11.2015 veranstalteten viele Kooperationspartner wie das Programm "Integration durch Sport", das Jugendamt Koblenz, die CTG Koblenz und viele mehr in der Goethe Schule das Sportfest International. Einer der Kooperationspartner war unsere AG Flüchtlingshilfe. Ein Fest für Flüchtlinge und unsere Schüler sollte es werden und dies ist so auch gelungen.

Die Sportkleiderbörse

An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die Spenden der Mitarbeiter des KKM für die Sportkleiderbörse. Diese hatte die AG initiiert wurde und  war dadurch wirklich toll ausgestattet. Einige Trikotsätze, Jogginghosen und besonders wichtig, Sportschuhe, wechselten die Besitzer und hinterließen glückliche Gesichter. Kleine Mädchen und Jungen, Erwachsene und Heranwachsende studierten das Angebot ausgiebig und stellten sich farblich passend ihr Dress zusammen. 

Die drei ehrenamtlichen "Dolmetscher" Edwar, Rajab und Elias z.B., seit einem Jahr in Deutschland und außerordentlich sprachbegabt, wollten das Sportfest genießen und ihren syrischen Landsleuten bei der Verständigung helfen. Sportkleidung hatten Sie jedoch noch nicht. So strahlten sie, als sie bei Louisa Glonner, Svenja Oehm und Tim Polonius frisch ausgerüstet wurden und nun nicht "nur" als Dolmetscher, sondern auch als Mitspieler bestens ausgestattet waren. Den dreien, die aus einem heftig umkämpften Kriegsgebiet aus dem Westen Syriens geflohen sind, war das Lächeln aus dem Gesicht nicht mehr wegzudenken. Rajab erzählte, er will hier Medizin studieren, er ist voller Motivation und positivem Tatendrang. Auch mit den anderen "Kunden" funktionierte die Kommunikation überraschend gut.

Die Slack-Line

Florian Muesch und Samuel Johann boten mit der Slackline etwas ganz besonderes auf. Nicht einmal allen Einheimischen ist diese neue Trendsportart bekannt. Die meisten Flüchtlinge kannten sie gar nicht. Skeptische, vorsichtige Blicke waren das Ergebnis.  Nachdem allerdings Dolmetscher erklärt hatten, was es mit diesem "Seil" auf sich hat und Mütter nun ihre Kinder brachten, begann ein regelrechter Run auf das Sportgerät. Und überraschend war, dass selbst die Kleinen scheinbar gut Deutsch verstanden haben. Selbst gewisse Sprechfertigkeiten waren bei den 3-10 jährigen bereits vorhanden. "Ein Junge hat bis 58 gezählt, er wollte die Sekunden zählen, die er auf der Slackline balancierte. Und "Nochmal" und "Jetzt" haben wir häufig gehört.", so Samuel.

"Das Strahlen in den Augen der Kinder zu sehen, das kann man mit Geld nicht kaufen. Die schwierige Vergangenheit schien vergessen. Es hat mir ein Gefühl von Dankbarkeit gegeben, das man viel zu selten heutzutage hat.", so empfand Florian seinen Einsatz.Laura Simonis brachte Flüchtlingen das Tischtennisspiel Rundlauf bei und neben all den sportlichen Aktionen gab es auch Raum persönliche Kontakte zu knüpfen.

Katja Jubelius lernte Jyotnsna aus Mauritius kennen, die seit zwei Monaten in Deutschland lebt. Eine toughe Fußball-Dame, die sich durch die geballte Überzahl an Männern auf dem Fußballfeld nicht unterkriegen ließ. Katja wollte sich mit ihr der Einfachheit auf Englisch unterhalten. "Nein, Nein, nur Deutsch!", war Jyotnsna's Antwort.
Zum Volleyball spielen wurden die Schülerinnen Gülistan Ergin und Luisa Beisteiner eingeladen.  Von einer befürchteten Geschlechtertrennung war nichts zu spüren. Die beiden gaben alles, um es den männlichen Mitspielern zu zeigen, denen es an Ehrgeiz ebenfalls nicht mangelte.

In ihrer Muttersprache konnte sich Gülistan, selbst Kurdin, mit einigen Syrern unterhalten. Ein Flüchtling kam sogar aus ihrem Heimatdorf. Zusammen mit Luisa Beisteiner hat sie  sich nun mit einigen Flüchtlingen für den Weihnachtsmarkt verabredet und zum regelmäßigen Volleyballspiel in der Halle St. Josef eingeladen.
Viele solcher kleinen Kontakte haben sich entwickelt, die gar nicht alle beschrieben werden können, die aber zeigen, dass "Integration durch Sport" funktioniert. Gülistan, die aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit gerne auch privat bei Übersetzungsproblemen von Flüchtlingen hilft, ist es ganz wichtig "dass die Menschen hier ankommen, in unserem Land." 

So sagt auch Milan Kocian, Leiter des Programms "Integration durch Sport" der Sportjugend RLP: "Es ist schön, dass so viele zusammengekommen sind, um zu helfen. Nur wenn wir die Kräfte bündeln ist Erfolg möglich!" An diesem Tag scheint das auch durch die Tatkraft unserer Schüler gelungen zu sein.
Weitere Feste sind geplant, und die AG Flüchtlingshilfe plant nun auch ein regelmäßiges Sportangebot im Rahmen von Sprachkursen.

Sing- und Bewegungsspiele in dem Erstaufnahmelager auf dem Asterstein

Über die Katholische Familienbildungsstätte Koblenz e.V. wurde es der AG Flüchtlingshilfe der Logopädieschule ermöglicht, einmal in der Woche eine Gruppe für Kinder anzubieten. Die Idee ist, das Flüchtlinge mit dem deutschen Liedgut, "Quatsch"- und Mitmachlieder nicht nur Spaß haben, sondern auch mit der deutschen Sprache in Berührung kommen. 

Abwechselnd, immer montags, fahren sechs Schüler/innen aus zwei verschiedenen Kursen auf den Asterstein, um dieses Programm anzubieten. Nachdem sie sich an der Pforte ausgewiesen haben, können sie das Lager betreten und werden von einigen Kindern schon sehnlichst erwartet.Ihr Programm beginnt mit einem Warm-Up. "Flexibilität steht hier an oberster Stelle" sagt Nicole Kreckel. "Denn manche Kinder kommen später und der Raum füllt sich nach und nach immer mehr." Danach werden Lieder und Spiele, wie z.B. "Reise nach Jerusalem" oder das "Mc-Donald's-Spiel" zum Besten gegeben. Beim "Mc-Donald's-Spiel" lernen die Kinder bei bestimmten Begriffen festgelegt Positionen einzunehmen.

Wichtig bei der Auswahl der Spiele ist vor allem, dass die Spiele unverfänglich und bei den Kindern mit einer häufig traumatischen Vergangenheit keine schlimmen Erinnerungen auslösen. So wurde das Kinderspiel "Feuer, Wasser, Blitz" in "Rot, Grün, Blau" unbenannt.

Die sprachlichen Hürden werden von beiden Seiten "mit Händen und Füßen" überwunden. Mittlerweile kennen viele die Lieder und singen im Refrain lautstark mit. Die Älteren mit besseren Sprachkenntnissen übersetzten den Jüngeren. "Die Kinder sind total sprachinteressiert, können allerdings, während sie auf dem Asterstein leben, kaum an irgendwelchen Freizeitgestaltungen teilnehmen. Dabei sind es einfach coole und ganz normale Kinder, voller Lebensfreude. Ich bin froh ihnen hier ein "bisschen was" geben zu können", sagt Elena Häuber.
Zum Abschluss wird jedes Mal "Die Ziege Gertrud", ein "Quatschlied", das den Kindern großen Spaß macht, gesungen und gespielt.

"Die Kinder sind total dankbar, wenn dort etwas passiert. Es ist sehr eindrücklich. Im Grunde leben sie an der eigenen Haustür, allerdings unter sehr beengten Verhältnissen. Es erfüllt auch mich mit Dankbarkeit wenigstens ein bisschen tun zu können."

"Wir freuen uns auch im nächsten Jahr die Kinder betreuen zu dürfen und hoffen auf eine zeitliche Ausweitung des Angebots", fügt Katharina Maurer hinzu.Ein großes Dankeschön gilt auch all jenen, die an den AG's beteiligt sind und nicht in diesem Artikel erwähnt werden konnten.  Durch ihr Engagement und ihre Bereitschaft haben sie dazu beigetragen, dass hier etwas getan wird statt nur zu reden.

 
 

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