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25.07.2017

„Hier fühle ich mich wie in einer Familie“

Physiotherapie im Ausland gelernt - in Deutschland arbeiten! Bildungscampus und IQ-Netzwerk RLP machen es möglich

Welchen Beruf möchte ich in Deutschland ausüben? Und wie will ich meinen Lebensunterhalt bestreiten? Diese Fragen stellen sich fast alle Migranten, sobald sie aus den unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland eingereist sind. Der Bildungscampus Koblenz des Katholischen Klinikums Koblenz · Montabaur mit mehr als 400 Ausbildungsplätzen ist für viele der Ansprechpartner in der Region, wenn sie sich für die Gesundheitsfachberufe interessieren.

Anpassungslehrgangsteilnehmer/innen Aleksandra Rabanda, Kamen Iliniov, Natalia Almeida de Couto (v.l.)
Anpassungslehrgangsteilnehmer/innen Aleksandra Rabanda, Kamen Iliniov, Natalia Almeida de Couto (v.l.)

Die Entwicklung zeigt: Die Zahl der Migranten, die im Ausland bereits den Beruf des Physiotherapeuten gelernt haben und nach Deutschland kommen, steigt stetig an. Viele Migranten sehen zudem in dem Mangel an gelernten Physiotherapeuten in Deutschland eine gute Chance bei der Jobsuche. Doch ohne eine staatliche Anerkennung der Ausbildung ist ein Arbeiten in Deutschland nicht möglich. Die Anerkennungsstelle des IQ-Netzwerk Rheinland-Pfalz (Integration durch Qualifizierung) im Job-Center Mayen-Koblenz, das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung RLP und der Bildungscampus Koblenz arbeiten in diesem Bereich bereits seit dem 1. Mai 2016 eng zusammen, um qualitativ hochwertige Anpassungslehrgänge auf möglichst unbürokratischem Wege anzubieten und dabei die nötige individuelle inhaltliche Gestaltung zu ermöglichen. Kamen Ilinov ist der erste Teilnehmer, der im Zuge dieser Zusammenarbeit den Lehrgang am Bildungscampus begonnen hat. Diesen hat er nun mit Bravour und erfolgreich bestanden.

Kamen Ilinov kam 2014 nach Deutschland. Er stammt aus der Türkei, hat in Bulgarien den Beruf des Physiotherapeuten gelernt. Die Vorbereitungszeit für den Lehrgang um alle nötigen Genehmigungen sowie die finanzielle Unterstützung zu erhalten, hat ein Jahr gedauert. Dieses Jahr nutzte er, um verschiedene Deutschkurse zu besuchen und sein Sprachniveau auf das geforderte B2-Niveau anzuheben. Gleichzeitig wurde er zu beruflichen Anerkennungsfragen im Jobcenter MYK beraten und der Kontakt zum Bildungscampus wurde hergestellt. Nach zwei Gesprächen zum Kennenlernen, einer Hospitation und einer anschließenden Lehrgangsplanung konnte Kamen Ilinov am Bildungscampus schließlich beginnen. Mindestens 12 Monate Lehrgang sah das Landesamt in seinem Fall vor. Eine lange Zeit für ihn. Nachdem er bereits mehr als drei Jahre in Bulgarien studiert hat, lagen nun 12 Monate ohne größeres Einkommen vor ihm, um später hier in Deutschland für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen zu können.

Doch schnell sah Herr Ilinov ein, dass ein Lehrgang wie dieser notwendig ist.

Durch die enge Einbindung in die Schule und durch gezielten Sonderunterricht konnten fachliche und auch sprachliche Schwierigkeiten schnell überwunden werden. "Nach zwei Monaten habe ich bereits 80 Prozent verstanden, trotz der vielen Fachbegriffe. Heute verstehe ich fast alles", sagt Herr Ilinov stolz. "Ich habe sehr viel positive Energie mit auf den Weg bekommen." So blickt er nun dankbar auf die zwölf Monate zurück und "fühlt sich richtig gut auf das Berufsleben in Deutschland vorbereitet". Finanziell wurden der Lehrgang sowie alle Fahrtkosten durch das IQ-Netzwerk bezahlt.

Neben ihm wurden zwei weitere Teilnehmerinnen in Anpassungslehrgänge am Bildungscampus vermittelt. Natalia Almeida de Couto hat bereits von der guten Zusammenarbeit zwischen dem IQ-Netzwerk (vertreten durch Axel Deil-Messemer) und dem Bildungscampus (vertreten von Anselm Huber) profitiert. Bereits drei Monate nach ihrer Ankunft in Deutschland waren für sie alle Formalitäten erledigt und die Maßnahme konnte starten. Sie brachte die geforderten Sprachkenntnisse bereits mit, da sie Deutschkurse in Brasilien belegt hatte.

Bei Aleksandra Rabanda, die seit 2011 in Deutschland lebt, zeigt sich, dass der Anpassungslehrgang des BicK's selbst über die Landesgrenzen hinaus gefragt ist. Sie kommt aus Hessen nach Koblenz. Nach verschiedensten Tätigkeiten als Fitnesstrainerin und Rezeptionskraft in einer Praxis, wollte sie wieder in ihrem eigentlich gelernten Beruf arbeiten und entschied sich für den Anpassungslehrgang. "Beim IQ-Netzwerk und dem Bildungscampus hat man das Gefühl, bei der Ermöglichung des Lehrganges läuft alles automatisiert. Ein gutes, eingespieltes Team. Ich fühle mich hier wie in einer Familie. Alle sind hilfsbereit und man bekommt das Gefühl, dass alle Schwierigkeiten irgendwie gelöst werden können."

"Für den Bildungscampus sind die Lehrgangsteilnehmer eine Bereicherung", sagt Thomas Wecker, Leiter des Bildungscampus Koblenz. "Interkultureller, fachlicher und persönlicher Austausch wird so ermöglicht. Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem IQ-Netzwerk"

 
 

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